Kein "Strafgeld" für Sportler

Politiker lehnen Grünen-Antrag auf Beteiligung an Betriebskosten ab

HALTERN - Nach einer hitzigen Diskussion lehnten die Politiker im Schul- und Sportausschuss einen Antrag der Grünen, Sportvereine, die städtische Anlagen nutzen, an deren Betriebskosten zu beteiligen, mehrheitlich ab.

Michael Zimmermann hatte zuvor für seine Fraktion begründet, warum, die .Verwaltung prüfen solle, in welcher Form die Sportler sich einbringen könnten. Die Gemeindeprüfungsanstalt (GPA) empfehle in ihrem Abschlussbericht, dass die Verwaltung
alle Konsolidierungsmöglichkeiten nutzen solle. Dazu gehörten auch Einsparpotenziale im Sportbereich. So sehen die Grünen es beispielsweise als angemessen an, einen Betriebskostenzuschuss von maximal einem Euro pro Sportler und Monat zu erheben.

Heinrich Schriewer, Vorsitzender des Stadtsportverbandes, sprach sich deutlich gegen den Grünen-Antrag aus. So sei ihm ein kalter Schauer über den Rücken gelaufen, als er den Antrag gelesen habe. "Ich habe mich gefragt, wer sich eine solche Unverschämtheit leistet? Es gehört verdammt viel Mut dazu, solch einen Antrag zu stellen", betonte Schriewer. Die Halterner Sportvereine, denen 41 Prozent der Gesamtbevölkerung angehören, leisteten schon mehr als geimg. Er listete auf, dass die Sportvereine in den" letzten vier Jahren 568500 Euro für die Stadt Haltern investiert hätten. Als Beispiel nannte der Stadtsportverbands-Vorsitzende die ETuS-Anlage. Dort hätten die Mitglieder gerade erst mit eigenen Mitteln und Händen das Gebäude renoviert und ausgebaut, ohne Forderungen an die Stadt zu stellen. "Wollen Sie denen für die Benutzung noch zusätzlich ein Strafgeld aufbürden?", stellte Schriewer die rhetorische Frage.

Schul- und Sportdezernent Hans-Josef Böing betont? abschließend, dass sich die Verwaltung auch ohne Auftrag der Politik aufgrund des GPA-Berichts Konsolidierungsmöglichkeiten im Sportbereich überlegen müsse. big


Halterner Zeitung 7.06.2005